Lübecker Holzkeller von anno 1180

Zahlreiche Holzkeller aus dem 12. Jahrhundert wurden während der Großgrabung von 2009 – 2016 im Lübecker Gründungsviertel – UNESCO Welterbe-Flächendenkmal seit 1987 – entdeckt. Im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres 2018 baut die Jugendbauhütte Lübeck der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) diese nun in Zusammenarbeit mit der Abteilung Archäologie der Hansestadt Lübeck in Originalgröße nach.

Die aus der Stadtgründungszeit stammenden Bauelemente wurden von Archäologen rekonstruiert und von den Freiwilligen der Jugendbauhütte Lübeck in der Größe 6,30 Meter mal 4,60 Meter mal 2,40 Meter nachgebaut. Es wurde mit authentischen Werkzeugen und historischen Handwerkstechniken rekonstruiert. Neben einem von der Jugendbauhütte bereits für die Archäologie gefertigten Modell im Maßstab 1:10 wurde der „Lübsche Keller“ im Maßstab 1:1 für die Berliner Ausstellung als halbfertiger Keller mit Schwellenkranz, sechs Ständern, einem Rähm und Wandbohlen sowie mehreren Eichenstämmen aus Lübecker Wäldern zur Weiterbearbeitung in Berlin vorgefertigt. Den Lübschen Keller fand man während der Großgrabung auf der Lübecker Altstadtinsel von 2009 bis 2016 auf nahezu jedem Grundstück. Bauweise und Holzverbindungen unterschieden sich dabei nicht, nur die Größe der Keller. Die Holzkeller wurden als Stecksystem ohne zusätzliche Verbindungselemente aus dem Eichenholz der Stadtwälder gebaut. Der älteste konnte dendrochronologisch auf 1176 datiert werden.

Quelle: SHARING HERITAGE – Europäisches Kulturerbejahr 2018



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